Gedanken

On thoughts

Der Mensch denkt, hat Gedanken – neben Gefühlen und Verhalten.

Gedanken sind Bewusstseinsinhalte, die durch neurophysiologische Prozesse im Gehirn entstehen und sind quasi komplexere Bewusstseinseinheiten. Hauptsächlich benötigen wir sie eigentlich für die Einschätzung von Situationen und das das daraus resultierende Handeln. Ebenfalls helfen sie uns die Effizienz unseres körperlichen Einsatzes zu erhöhen. Es ist unschwer der evolutionsbiologische Ansatz des Überlebens zu erkennen, möglichst effizient Jagen, nicht selber sterben, nicht selber erfrieren oder verhungern.

Gibt es diese Situation nicht mehr, haben die Gedanken mehr Freiheit und als Gesellschaft tauschen wir uns aus, haben unter Kollegen und Freunden oder Familien eben Gedanken, Idee oder Vorstellungen. Zunächst ist da also das Fassen des Gedanken – das eigentliche Denken, dann wird versucht die Wahrheit des Gedankens festzustellen – ein Urteil wird gefällt und danach tun wir kund, was wir „gedacht“ haben – es wird etwas behauptet. Die Diskussion kann beginnen.

Häufig ist man alleine, hat Zeit, hat sein Smartphone nicht gerade parat und man sitzt im Zug und schaut aus dem Fenster und lässt den Gedanken freien Lauf oder man liegt im Bett, der Kopf gibt Vollgas und der Schlaf möchte nicht kommen. Die Berliner Sängerin Phela beschreibt es so schön: „Das schöne am Kopfkarussell fahren is ma kann sich dreh’n bis, Alles wieder auf Anfang steht,Und wenn dir noch nicht‘ schwindlig genug is, Kannst du dich dreh’n bis, Alles wieder auf Anfang steht, Mach die Augen zu, dann kannst du’s sehn“. Wichtig ist, dass dieses Karussell ab und zu eben auch frei drehen darf!

Kopf und Seele müssen Erlebtes und manchmal auch Erduldetes verarbeiten. Die Hektik des Alltag und wenn das letzte Licht, was wir vorm gewünschten Einschlafen sehen, dass „Glühen“ der elektronischen Geräte in unseren Händen ist, Abend für Abend, dann wird nie die Gelegenheit dazu gegeben – wir drehen durch.

Ein Meditation kann Ruhe bringen und auch mal wieder in Ruhe atmen lassen, aber genau hier sind Gedanken dann auch wieder „verboten“. Ein bessere Möglichkeit ist das Laufen ohne Musik, Hörspiel oder Laufpartner. Einfach alleine raus und laufen, spazieren geht auch, ersteres ist aber besser. Der monotone Laufschritt eines Dauerlaufes gibt dem Körper die Sicherheit, dass alles in Ordnung ist und der Körper kann die Energie benutzen, dass Kopfkurrassel anzutreiben und zu starten. Es dreht sich und dreht sich und dreht sich … bis es genug ist, es aus trudelt und Ruhe da ist.

Gedanken geben Klarheit – auch über die eigene Person, was bin ich, was möchte ich, für was stehe ich, was möchte ich nicht, bin ich glücklich? Buddha sagt passend: „Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht mit unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken erschaffen wir die Welt.“ [Siddharta Gautama]

Gedanken - Gefühle - VerhaltenDie kognitive Verhaltenstherapie sieht einen engen Zusammenhang zu den Gefühlen und zu unserem Handeln. Man kann es sich als Dreiecksbeziehung vorstellen – alle drei bedingen sich jeweils gegenseitig. Denken wir konstant schlecht und sehen nur Probleme, sind unsere Gefühle eher traurig und gedrückt und im Verhalten äußert es sich z. B. an einer „hängenden“ und vorgebeugten Körperhaltung. Aus diesem Dreieck resultierend haben wir nun theoretisch an allen drei Ecken etwas zu verändern, um die jeweils anderen zu beeinflussen – z. B. aus einer Niedergeschlagenheit raus zukommen.

Gefühle lassen sich aktiv nur sehr schlecht ändern, erfolgversprechender und einfacher ist es aber über das Verhalten und die Gedanken zu arbeiten. Die Körperhaltung kann bewusst geändert werden, über ein Positivtagebuch oder Dankbarkeit bewusst wahrnehmen können auch das Denken und die Wortwahl in Gesprächen geändert werden. Es kommt nicht von heute auf morgen und muss als Gewohnheit etwas trainiert werden, aber das erste Erkennen einer generell positiveren Stimmung macht Mut zum dranbleiben.

Lao Tse stellte bereits fest: „Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Worten. Achte auf Deine Worte, denn sie werden zu Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.“

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Quellen: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gedanke und flexikon.doccheck.com